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'User Generated Content' und der Leser-Autor als Prosumer': Potenziale und Probleme der Literaturkritik in Sozialen Medien
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Author
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Abstract
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Es ist eine wichtige Aufgabe der germanistischen Literaturwissenschaft in Zeiten eines digitalen Wandels, die verschiedenen Erscheinungsweisen der Literaturkritik in Print- und in digitalen Medien differenziert und kritisch zu analysieren. Die von der printmedialen Literaturkritik selbst konstruierten binären Matrizen wie Print-Medien vs. Online-Medien, die mit der Dichotomie ›professionelle Literaturkritik‹ vs. ›Laienkritik‹ sowie der impliziten Bewertung ›besonders wertvoll‹ vs. ›wertlos‹ korrespondieren, versperren den Blick auf viele interessante Transformationen der Literaturkritik im digitalen Wandel. Für die Literaturwissenschaft ist es daher notwendig, neue Gegenstände zu erschließen und somit ihre Perspektiven zu erweitern, sowie in diesem Prozess auch ihre eigenen Kategorien und Wissensbestände in einem selbstreflexiven Prozess zu prüfen und ggf. zu modifizieren oder zu erweitern. Dieser Aufgabe stellt sich der vorliegende Beitrag in drei Schritten: Zunächst wird die konstruierte Dichotomie einer ›wertvollen Print-‹ vs. einer ›wertlosen Online-Literaturkritik‹ durch die Print-Literaturkritik an verschiedenen Beispielen kurz dargestellt, dabei soll gezeigt werden, dass sich sowohl der Print- als auch der Online-Literaturkritik – unter den jeweils verschiedenen medialen Voraussetzungen – Probleme und Potenziale zuweisen lassen. In einem zweiten Schritt wird der dadurch begründeten Notwendigkeit entsprochen, die Transformation der Literaturkritik im digitalen Wandel sowie ihre neuen Formen differenziert zu analysieren, indem verschiedene Formen der Online-Literaturkritik voneinander unterschieden werden. Dabei wird erstmals auch der Bereich des User Generated Content in Sozialen Medien innerhalb des Diskurses verortet und somit der literaturwissenschaftliche Spezialdiskurs über die Online-Literaturkritik erweitert. Dazu zählen zwar einerseits auch Soziale Medien wie die Leserplattformen des Online-Buchhandels, die bereits von der Literaturwissenschaft kritisch reflektiert wurden, vor allem aber bislang vernachlässigte Formate wieWikis, der Mikroblogging-Dienst Twitter und Crowdfunding und -sourcing-Plattformen. Diese Formate heben die Unterscheidung zwischen Experte vs. Laie sowie Autor vs. Leser kategorisch auf und transformieren somit die demokratische Öffentlichkeit selbst. In einem dritten Schritt und einer Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung sollen daher die Begriffe User Generated Content und die Figur des Prosumers, die in medien- und kommunikationswissenschaftlichen Arbeiten über den Journalismus bereits eine zentrale Rolle spielen, auch für literaturwissenschaftliche Analysen fruchtbar gemacht werden und das begriffliche Instrumentarium entsprechend erweitern. Die begriffshistorische und kritische Reflexion dieser beiden Kategorien wird zudem aus einer medientheoretischen Perspektive begründen, weshalb nur ein spezifischer Teil der Online-Literaturkritik in Sozialen Medien Boehlichs Utopie einer demokratischeren, offeneren Literaturkritik erfüllt. |
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Language
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German
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Source (book)
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Literaturkritik heute: Tendenzen – Traditionen – Vermittlung / Kaulen, Heinrich [edit.]; et al.
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Publication
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Göttingen
:
Vandenhoeck & Ruprecht
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2015
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ISBN
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978-3-8471-0246-5
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DOI
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10.14220/9783737002462.93
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Volume/pages
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p. 93-112
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Full text (Publisher's DOI)
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Full text (publisher's version - intranet only)
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